Berichte

Details einer Trias

Nach 28 Jahren G 280 war es im Jahre 2000 soweit: Eine neue G 613 lief beim Frauscher vom Stapel. Intensive Planung und Vorbesprechungen sollten alle Erfahrungen dieser 28 Jahre in das neue Schiff einbringen, zugleich einen Schlusspunkt unter zahlreiche gebohrte und wieder verspachtelte Löcher und einen Strippenwirrwarr ziehen. Ich war immer froh bei anderen Details abschauen zu können, deshalb hier in bunter Reihenfolge einige Details, die ich für nützlich halte.

mit Seglergruss vom Starnberger See

Herbert Schneider
(G 613 ex G280)
dr.schneider@extern.lrz-muenchen.de
v1.1 6/01

Spisack

Frauscheridee und nach zahlreichen Wäsche- und Graskörben sowie Säcken vorn im Cockpit eine der besten Lösungen. Setzen des Spi's erfolgt nicht unter sondern hinter der Genua.

Winchen

Normalerweise verbaut die Bootswerft Frauscher eine Standard-Winch von Andersen mit Unterdeckkurbel (Abb.1). Auf Wunsch wurde eine selbstholende Winch von Harken, die nur mit Überdeckkurbel lieferbar ist von Frauscher modifiziert und auf Unterdeck umgestellt. Während der Ausrüstung meiner Trias bin ich nun auf eine Ausführung einer selbstholenden Winch mit Unterdeckkurbel von Andersen gestossen, die grössenmässig sehr gut mit der Trias harmoniert (Typ ST12 Abb. 2). Nach zähen Verhandlungen ist diese Winch auch bei Andersen lieferbar, und das zur Hälfte des Preises einer umgebauten Harken Winch (ca. 600 DM mehr als die Serienwinch). Dies ist vielleicht eine Hilfe für alle "Selbsthole"Fans.
Für Selbsteinbauer sei nur als Warnung gesagt, dass diese Winch einen assymetrischen Unterdecksantrieb besitzt und die Justierung beim Deckseinbau etwas Erfahrung benötigt. Der Selbstholeausleger der Winch sollte in Segelrichtung und nicht nach aussen weisen, weil sich sonst das Vorsegel ständig darin verhängt. Optimale Ergebnisse bringen 10mm Schoten.

Vorsegelverstellung

Was gab es da in der Vergangenheit nicht alles für Konstruktionen, kugelgelagerte Traveller, parallel verschobene Nirodreiecke in Doppelschienen, letzlich hat sich ein innenliegender Holepunkt etabliert. Um eine Achterliekverstellung während der Fahrt zu ermöglichen, genügt ein fixer Anschlagpunkt hinter der Schiene und ein zweiter Block.

Grossfall

Wer hat nicht schon über das Nichteinrasten des Nippels beim Grossfall geflucht. Gerade bei Einhandausflügen gehen einem beim Segelsetzen dann die erforderlichen Hände aus. Um zumindest eine vorübergehende Fixierung zu gewährleisten wurde am Mast neben einer Klampe eine normale Klemme auf einem Niroblech angebracht.

Rollfock

Das Niro-Rohr der Rolleinrichtung ist in einer losen Führung im Vordeck gehalten. Bei eingerollter Genua und angebrachter Vorsegelpersenning kommt es bei stärkeren Winden zum Schlagen des Rohres in der Decksführung. Abhilfe schafft hier eine zusätzlich eingeklebte Kunstoffführung.

Anker

Eine sinnvolle Aufbewahrung lässt sich sehr einfach mit Teakholzresten im Kielkasten realisieren. Wegen des "feuchten" Klimas ist eine dort ebenfalls verstaute Ankerleine sehr vom Algenbefall heimgesucht.

Trapez

Für Langstrecke oder just for fun wurde ein abnehmbares Doppeltrapez installiert. Die obere Durchführung ist unterhalb des Spinnakerfalls mit einem Niro-Auge im Mast, die untere ebenso seitlich am Mast ausgeführt. Über die zwei Augen kann ähnlich einem Fall ein 5mm Niroseil zum Aufheissen der Trapezseile verwandt werden. Bei Regatten werden diese Trapeze einfach abgenommen und durch einen Platzhalter aus Takelgarn ersetzt. Im Deck sind in Vorschoter und Steuermannposition Gummirückholer mit Unterdeckführung eingebaut.

Motor

Durch den selbstlenzenden Doppelboden kommt es bei ungünstiger Gewichtsverteilung (z.B. 4 Mann auf dem Achterdeck) zum Eindringen von Wasser über die geöffneten Lenzklappen. Deshalb sind bei Unterbringung von schwereren Lasten die Heckstauräume nicht so geignet. Als Beispiel die Unterbringung eines Aussenbordmotors im Bugbereich.

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